Nun dieser rein manuelle Rechnerbetrieb war schon sehr mühselig, wie wir eben gesehen haben.
Und deshalb wurden Mechanismen eben auch eingeführt, die eine stärkere Automatisierung
des Betriebs von Rechnern denn eben ermöglichen. Nun dazu hat man Dienstprogramme eben aufrufbereit
im Rechnersystem denn gespeichert und das waren so die ersten Ideen von sogenannten Systembibliotheken
oder man könnte sogar sagen Datenbanken oder Dateisystemen oder zumindest Software Systemen,
die eine gewisse Form der Dateiverwaltung denn ermöglichen. Das waren einerseits Dienstprogramme,
die standen bereit und konnten denn eben von den Anwendungsprogrammen aufgerufen werden. So wie heute
Systemaufrufe getätigt werden hat man damals dann eben Dienstprogramme oder die Ausführung von
Dienstprogrammen angefordert. Das geschah über spezielle Steuerkarten, die dann einem sogenannten
Lochkartenstapel hinzugefügt werden müssen. Also das heißt also dann waren da zwei Sorten von
Lochkarten praktisch in so einem Stapel enthalten. Einmal die Systemkommandos, die entsprechend
codiert waren und dann halt eben auch die letztendlich die Benutzerprogramme oder das eine
Benutzerprogramm, was man denn zur Ausführung bringen wollte und die Systemkommandos waren über
diese Steuerkarten denn entsprechend codiert und darüber konnten dann eben die entsprechenden
Dienstprogramme aktiviert werden und man war auch in der Lage entsprechende Anforderungen
hinsichtlich der Betriebsmittel, die jetzt für das jeweilige Programm denn benötigt werden,
wie Speicher oder Drucker, wie die eine Ausgabe dann nachher anzufordern. Nun dieser erweiterte
Lochkartenstapel bestehend also aus den eigentlichen Programmkarten plus Eingabekarten wie auch
Ausgabekarten plus den Steuerkarten in geeineter Art und Weise gemischt, bildet da einen sogenannten
Auftrag, einen Job und man hat dann im Rechensystem einen Kommandointerpretierer gehabt,
der in der Lage gewesen ist, einen solchen Auftrag abzuarbeiten. Der hatte denn also Vermöge des
Lochkartenleseprogramms, eine Lochkarte nach der anderen halt eingelesen und war denn insbesondere
interessiert an Steuerkarten, um die darauf codierten Informationen denn eigentlich zu
interpretieren und entsprechend die Kommandos, die damit verbunden sind, auszuführen. Um jetzt
praktisch diese Kommandos zum Ausdruck zu bringen, brauchte man eine entsprechende Sprache, eine
sogenannte Auftragssteuersprache, die Job Control Language, auch heute noch als JCL bekannt, die
denn in entsprechender Art und Weise dann letztendlich eine Codierung für die gesamten
Systemkommandos, die man absetzen wollte, vorgesehen hatte. Die Programmausführung erfolgte
weiterhin ohne Interaktion, das heißt man hat so einen Auftrag bestehend aus einer Vielzahl von
Lochkarten zusammengestellt, hat den kompletten Auftrag dann eigentlich eingespeist ins Rechensystem
auf den Knopf gedrückt und hat gewartet, bis der Auftrag denn ausgeführt worden ist und man hatte
gehofft, dass die Ausführung dann erfolgreich war. Nun das Problem hierbei ist generell die
vollständige Auftragsbeschreibung und das bedeutet dann letztendlich auch, bevor das Programm überhaupt
zur Ausführung kommt, klar dem System Vermöge der Steuerkarten zu sagen, wie der Betriebsmittelbedarf
etwas, also die Betriebsmittel wie Speicher, wie viel Speicher braucht man, welche Ausgabegeräte wird
das Programm bei Ausführungen benötigen, wie viel ein Ausgabegeräte, geht man an den Lochkarten,
Stanzer möglicherweise für die Ausgabe ran, geht man vielleicht an ein Magnetbandgerät ran oder
hat man einen Plotter zum Zeichnen bestimmter Informationen zur Verfügung im Rechensaal einerseits
und ist es auch möglich, denn diese Geräte anzusteuern. Ja genau das musste alles kodiert
und beschrieben sein komplett in diesem Auftrag. Heute noch hat man diese Form der vollkommen
interaktionslosen Programmarbeitung für Routineaufgaben, also wo es überhaupt gar nicht
notwendig ist, denn wirklich immer permanent mit dem Rechensystem in Interaktion zu treten und man
darf sich durchaus einen Auftrag, den man formuliert, als ein Shellscript vorstellen, wo man
dann letztendlich die entsprechenden Kommandos, die man dem System denn bekannt gibt, nicht über
Lochkarten einspeist, sondern einfach wie man es gewohnt ist über entsprechende Kommandozeilen,
die in irgendeiner Datei liegen und der Dateinhalt letztendlich so ein Skript, wie wir heute sagen,
denn etwa bedeutet und bei der Ausführung, bei der Abarbeitung dieses Skripts dieses Auftrags,
die Verarbeitung für gewöhnlich eben auch interaktionslos geschieht. Hier sieht man mal
so ein Beispiel von so einem Job, von so einem Auftrag auf Basis einer Auftragssteuersprache,
das ist hier FMS, das ist die Sprache für das Fortran Monitoring System. Man bezeichnet dieses
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:14:47 Min
Aufnahmedatum
2020-07-06
Hochgeladen am
2020-07-06 19:56:33
Sprache
de-DE